Im Aquarell Mal-Podcast ist diese Woche der Künstler Paul Harper zu Gast (KLICK zur Podcastfolge). Er malt seit geraumer Zeit Minis im Format 10 x 15 cm, und wir unterhalten uns über die Vor- und Nachteile eines solchen Formats. Zu den Vorteilen gehören:
- kleiner Arbeitsplatz ist ausreichend
- man kann problemlos mehrere Minis gleichzeitig bearbeiten
- man kann viele von ihnen platzsparend verstauen
- sie lassen sich leicht versenden
Weil die kleinen Bilder eine Serie ergeben, führte uns das Gespräch über Formate dann zum Thema „serielles Arbeiten“, was eins meiner Lieblingsthemen ist. Und durchweg hat Paul immer wieder über Einfälle gesprochen – also über „ideas“, denn das Interview habe ich auf Englisch geführt und dann nachträglich übersetzt – und ihre Rolle in seinem kreativen Prozess. Sehr spannend!
Viel Spaß bei dieser Folge! (KLICK zum Anhören)
Das war für mich in mehrfacher Hinsicht eine sehr interessante Folge, weil ich mir tatsächlich selbst in letzter Zeit viele Gedanken zu meinen verwendeten Formaten gemacht habe. In meinem Meer-Kurztrip hab ich auf A6 gesketched und das empfand ich als einfach, weil ich mir gar nicht mehr soooo viel Gedanken um die Präzision meiner Striche gemacht habe und die Details trotzdem rauskamen. Deshalb hab ich jetzt auch ziemlich Respekt davor, mal wieder auf A3 oder sogar mal auf A2 umzusteigen. Andererseits reizt es mich auch. Ich bin mir halt noch nicht sicher, ob mich der Zugewinn an Platz unter Druck setzen wird, weil ich dann meine, mehr Details unterbringen zu müssen oder ob ich (was mir so vorschwebt) mehr mit Farben spiele und eher weniger auf zeichnerische Details schauen werde. Also eigentlich wieder mehr male. Mal schauen…
Das Wort „Ideenstau“ kannte ich noch nicht. 🙂 Das Konzept kenn ich allerdings sehr gut – ein laufendes Projekt triggert bei mir auch immer viele Ideen für Folgeprojekte an (gerade wenn ich mit neuen Materialien und Techniken experimentiere) und wie beim Songwriting (ich bin ja Musikerin) verblassen diese Ideen dann aber auch recht schnell wieder, wenn ich mich ihnen nicht zuwende. Beim Songwriting weiß ich inzwischen damit umzugehen und hab eine Strategie, wie ich Inspiration und Idee so schnell und konkret wie möglich festhalte (auch wenn dabei manchmal die halbe Nacht draufgeht), um diesen „Funken“ nicht zu verlieren, aber beim Malen hab ich das noch nicht. An mehreren Sachen parallel zu arbeiten find ich eher schwierig. Aber vielleicht kommt man ja nicht drumrum, wenn man wenigstens den „Kern“ des ganzen einfangen möchte. Oder ich muss eine eher verbale oder eine sehr oberflächliche Skizzenform finden, um den Kern tatsächlich gleich einfangen zu können. Hm.. viel zum Nachdenken. Danke dafür! 🙂
Liebe Farbienne, vielen Dank für Deinen Kommentar! Da ist jetzt wiederum für mich eine Menge zum Nachdenken enthalten. Was gewinne ich durch ein großes Format? Vielleicht Ausdruckskraft, aber nur, wenn ich das Format gut bespielen kann: will ich viel suggerieren oder wirklich die Gelegenheit nutzen, mehr Details auszuarbeiten? Da den Weg zu finden, braucht Übung, glaube ich. Was den Ideenstau angeht, so bin ich da durch die Umstände auch anders drauf: um 14 Uhr hole ich meinen Sohn ab und dann wird erst einmal nichts mehr umgesetzt. Die guten Ideen setzen sich durch, hoffe ich zumindest. Was Du beschreibst mit der Nachtschicht, um einer Idee Kontur zu verleihen, das ist mein Traum ♥️ das ermüdet zwar, aber macht auch glücklich, oder? Liebe Grüße 🖖