Guten Tag! Neue Woche, neues Glück? Na ich hoffe es mal ganz stark, für mich, für Dich und für uns alle! Was für wilde Zeiten!
Vor drei Tagen fand in der Casa Antje der kostenlose Workshop „Mini-Serie in Aquarell“ statt, und es war so ein absolut inspirierender und erfüllender Abend! Ich möchte Dir unbedingt davon erzählen, denn ich habe jede Minute genossen. Obwohl Malerinnen dabei waren, die ich zuvor noch nie gesehen hatte, ergab sich schnell eine lockere, kommunikative und auch produktive Atmosphäre. Und das tat einfach soooo gut inmitten von all dem Lockdown-Blues. Gleichzeitig war es aber auch ein fordernder Abend, denn das Motiv für die Mini-Serie hatte es in sich. Hier ist es:
Feldsteine sind ein anspruchsvolles Motiv, weil es schwierig ist, ihre Körperlichkeit, also die Dreidimensionalität, komplett zu ignorieren. Die Frage ist dann sehr schnell: Wie stelle ich denn nun einen Stein plastisch dar? Was ist das Steinhafte an einem Stein und wie male ich es? Und wie mache ich erkennbar, dass der Stein hinter dem Stein liegt?
Ich hatte das Bild vor einigen Jahren auf einer Wanderung aufgenommen. Früh am Morgen war ich an dem Tag gestartet, um auf den Elbhöhen nicht weit von Lüneburg eine Winterwanderung zu machen. Es war ein wunderschöner Morgen, nicht zuletzt, weil in der Nacht ein wenig Schnee gefallen war. Dieses Motiv von meiner Wanderung wollte ich schon lange mal in Angriff nehmen, und nun haben wir es gemeinsam gemacht. Juhu!
Mini-Serien kann man auf verschiedene Weisen und mit den unterschiedlichsten Beweggründen malen. Mein Vorschlag im Workshop war es, per Mini-Serie spielerisch das Motiv zu ergründen und herauszufinden, welcher Bildausschnitt einem am meisten gefällt. Dazu kommen dann Fragen der Umsetzung: welche Farbe hat mir beim ersten Bild gut gefallen, was will ich beim zweiten anders machen, welches Format gefällt mir besser, worum geht’s mir bei diesem Motiv überhaupt?
Ich habe zügig gearbeitet. Wenn ein Mini-Bild fertig war, habe ich kurz innegehalten und überlegt, was mir daran gefallen hat und was nicht. Die Aspekte, die mir gefallen haben, sind im nächsten Mini-Bild wieder aufgetaucht, die anderen habe ich weggelassen. Im letzten unten links war es anders, da empfand ich auf einmal eine Sehnsucht nach etwas Rot und habe deswegen Opernrosa verwendet. Farblich hatte ich mich ja ziemlich schnell auf ein Schema festgelegt. Ich habe fast ausschließlich Kobaltblau, Sienna gebrannt und Chinacridon Gold benutzt. Deswegen sieht die Serie auch wie aus einem Guss aus.
Die sichtbaren Linien sind als letztes hinzugekommen, weil mir alle Bilder ohne diese Linien etwas fad erschienen. Seitdem bin ich mit der gesamten Serie zufrieden. Soll heißen: welches nun genau mein Favorit ist, kann ich gar nicht sagen. Das wird sich herausstellen, wenn ich das Motiv auf einem größeren Format in Angriff nehme.
Worum es mir bei diesem Motiv ging, weiß ich hingegen ziemlich genau: ich mag die kuschelige Einheit, die Harmonie, die Feldsteine auf solchen Haufen ausstrahlen, und habe nach einem Weg gesucht, dieses Gefühl auszudrücken. Deswegen die wenigen Farben, deswegen die gleichmäßigen Linien (gleiche Strichstärke und Farbe) – um Harmonie zu erzeugen.
Die gab es auch in der Truppe während des Workshops. Danke noch einmal! Und bis bald!
Liebe Antje,
Deine Feldsteine sprechen mich irgendwie sehr an. Besonders gefällt mir das erste Bild Deiner Serie. Ich mag dort vor allem die lichten Stellen (die im Foto schon fast aufdringlich hell wirken).
Herzliche Grüße,
co.
Liebe Corinna, ich freue mich, dass Dir die Serie gefällt! Ich habe heute tatsächlich das erste Mini-Bild als Grundlage für ein großes Bild genommen. Die Lichter sind darin echt der Knaller 🙂 Ganz liebe Grüße!