Die Rede ist diesmal von Pilzen. Überall wachsen sie gerade! Beim letzten Waldspaziergang sind wir ständig stehen geblieben, um wieder einen von diesen hübschen Knirpsen zu bewundern.
Natürlich haben wir als Familie alle Pilze stehen gelassen. Der Lütte soll lernen, sie nicht anzufassen, weil sie ihm Bauchweh machen, wenn er aus Versehen seine Finger ableckt. Außerdem fressen die Rehe ja gern Pilze, meinte ich noch ganz unverfänglich. Darauf entwickelte sich dieser Dialog (mein Kleiner ist fast 3):
“Aber wo sind die Rehe?“ – “Na im Wald.“ – “Aber was machen die da?“ – “Die verstecken sich vor uns.“ – “Aber warum verstecken sie sich?“ – “Weil sie Angst vor uns haben.“ – “Aber warum sind die Rehe im Wald?“ – “Weil die Rehe da leben.“ – “Aber wo sind sie jetzt?“ Und so weiter…
Während dieses Gesprächs habe ich sorgfältig den Boden um ein paar Birken herum abgesucht. Er hat auch geguckt, aber meistens sieht er Pilze erst, wenn ich mit dem Finger direkt rauf zeige. Da wird mir dann immer bewusst, wieviel so ein erwachsenes Auge lernen musste, um beim Pilzesuchen gute Dienste leisten zu können 👁🍄
Eine wunderschöne Marone habe ich gefunden, und die habe ich auch mitgenommen, damit ich sie malen kann. Es geht einfach nichts über die direkte Anschauung als Achtsamkeitsübung – und eben auch als Übung im Sehen. Und der Geruch! Herrlich. Hier in meinem Zimmer, wo es nach nichts weiter riecht, schnupper ich immer mal wieder an dem Pilz und tauche dabei in die Atmosphäre des Waldes ein.
Hier ist meine erste Interpretation der Marone, plus ein Ausschnitt. Danke, liebes Braunkäppchen!
Übrigens, am 26. Oktober fängt ein Minikurs an, in dem ich Dir ein paar Möglichkeiten zeige, bunte Blätter, Pilze und andere herbstliche Fundstücke einfach aufs Aquarellpapier zu bringen!